

Festnahme nach Diebstahlserie von Bronzefiguren auf Berliner Friedhöfen
Nach zahlreichen Diebstählen von Bronzeskulpturen aus öffentlichen Parks und von Friedhöfen in Berlin ist ein 55-jähriger Mann festgenommen worden. Er steht im Verdacht, Mitglied einer Diebesbande und verantwortlich für Planung, Ausführung und Weiterverkauf der Skulpturen zu sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten. Seine Festnahme erfolgte bei einer Razzia an mehreren Orten, bei der auch Teile des Diebesguts beschlagnahmt wurden.
So wurden am Dienstag eine Wohnung in Berlin, jeweils drei Objekte in Mecklenburg-Vorpommern und im nordrhein-westfälischen Krefeld sowie eine Wohnanschrift im niedersächsischen Neuenhaus durchsucht. Dabei wurden 40 Bronzen, Steinskulpturen und Reliefplatten, 485 historische Zaunelemente sowie Mobiltelefone und Dokumente sichergestellt.
Der 55-jährige Berliner sollte am Mittwoch wegen des Verdachts der Bandenhehlerei beziehungsweise des Bandendiebstahls einem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen zwei gesondert Verfolgte aus Krefeld und Neuenhaus wurden Verfahren wegen des Verdachts der Hehlerei von Diebesgut eingeleitet.
Bei den gestohlenen Objekten handelt es sich teils um die Werke bekannter Künstler, die einen Gesamtwert von 169.000 Euro haben sollen. Darunter ist den Ermittlern zufolge unter anderem ein Ernst-Thälmann-Kopf der Künstlerin Ruthild Hahne, der auf einem Grundstück in Niederschönhausen in eine Terrassenmauer einzementiert war, oder die Skulptur "Liegende" des Bildhauers Heinrich Drake, die von dessen Grab in Pankow entwendet wurde.
Auch auf Friedhöfen in Niederschönhausen, Charlottenburg, Reinickendorf, Wannsee oder Heiligensee wurden Skulpturen sowie eine Bronzeglocke gestohlen. Aus einem Park in Tempelhof verschwand ein "Knabe mit Fisch" von einem Felsensockel.
S.Pillai--MT