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Nordrhein-Westfalen: Zahl antisemitischer Vorfälle 2024 stark gestiegen
Nordrhein-Westfalen: Zahl antisemitischer Vorfälle 2024 stark gestiegen / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Nordrhein-Westfalen: Zahl antisemitischer Vorfälle 2024 stark gestiegen

Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Nordrhein-Westfalen ist 2024 nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) um mehr als 40 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 940 antisemitische Vorfälle erfasst und damit 276 beziehungsweise 42 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Recherchestelle am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.

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Nach Rias-Angaben ereigneten sich die antisemitischen Vorfälle 2024 vor allem im öffentlichen Raum und in Bildungseinrichtungen. Der israelbezogene Antisemitismus sei zudem die am häufigsten dokumentierte Erscheinungsform gewesen.

Unter den gemeldeten Vorfällen seien unter anderem 18 physische Angriffe sowie ein Fall von extremer Gewalt – als solche Fälle gelten physische Angriffe oder Anschläge, die den Verlust von Menschenleben oder schwere Körperverletzungen zur Folge haben können. Außerdem wurden unter anderem 22 Bedrohungen, fünf Diskriminierungen und 549 Fälle von verletzendem Verhalten gemeldet.

Von den insgesamt 940 bei Rias gemeldeten Vorfällen wurden nach Angaben der meldenden Menschen 194 Fälle ebenfalls bei der Polizei angezeigt. Das sind 21 Prozent aller Fälle. Zu berücksichtigen sei hierbei, dass Rias auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze erfasse, hieß es weiter.

Eine deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle sei insbesondere seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem danach folgenden Gaza-Krieg zu sehen. Seitdem seien die Zahlen auf konstant hohem Niveau.

Familien- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) erklärte: "Der enorme Anstieg antisemitischer Vorfälle macht deutlich, dass wir entschieden gegen Anfeindungen und Übergriffe gegenüber Jüdinnen und Juden vorgehen müssen." Antisemitismus sei ein Angriff auf die Grundwerte der Demokratie. "Wir dürfen ein gesellschaftliches Klima der Ausgrenzung nicht hinnehmen", erklärte Paul.

O.Naidu--MT