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Klub-WM: Profigewerkschaft mit EU-Beschwerde gegen FIFA
Klub-WM: Profigewerkschaft mit EU-Beschwerde gegen FIFA / Foto: HECTOR VIVAS - SID

Klub-WM: Profigewerkschaft mit EU-Beschwerde gegen FIFA

Die deutsche Spielergewerkschaft VDV geht wegen der zunehmenden Überlastung der Profis und der "Kannibalisierung der Wettbewerbe" gegen die FIFA vor. Die VDV hat am Mittwoch eine Beschwerde gegen den Fußball-Weltverband bei der Europäischen Kommission eingereicht. Unmittelbarer Anlass ist die ausgeweitete Klub-WM, die am Samstag in den USA startet und bis zum 13. Juli dauert.

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"Ziel unserer Beschwerde ist es, dass die FIFA zukünftig dazu verpflichtet wird, die VDV bei Entscheidungen zum internationalen Spielkalender und zur Aufstockung beziehungsweise Einführung von internationalen Wettbewerben derartig einzubinden, dass unsere Spielerinteressen in angemessener und hinreichender Weise berücksichtigt werden", sagte VDV-Präsident Carsten Ramelow und betonte: "Es darf nicht sein, dass die FIFA aus wirtschaftlichen Eigeninteressen ihre marktbeherrschende Stellung zum Nachteil der Spieler missbraucht."

Genau dort setzt die Interessenvertretung der Profis an. Die FIFA, argumentierte die VDV, gebe den internationalen Spielkalender ohne hinreichende Einbeziehung von Spielern beziehungsweise deren Vertretungen vor, obwohl sie selbst als Veranstalter von Wettbewerben wie der WM oder der Klub-WM fungiere. Ihre Doppelrolle "als Normengeber und Wettbewerbsausrichter" sei kartellrechtswidrig und verstoße "insbesondere" gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV).

Zumal der Weltverband "ein kommerzielles Interesse" daran habe, dass in seinen Wettbewerben "möglichst viele Spiele stattfinden". Leidtragende dieses Umstands "sind insbesondere die Spitzenspieler, die durch zu viele Spiele und Flugreisen körperlich und mental überlastet werden", hieß es. Außerdem bedrohe der übersättigte Spielkalender "die wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit von traditionellen Fußballwettbewerben auf nationaler Ebene", also die Ligen.

"Der Fußball braucht weder Gigantismus noch Verdrängungswettbewerb", sagte Ramelow. "Wir müssen wieder zu einem gesunden Maß zurückfinden. Hier ist auch der DFB als Mitgliedsverband der FIFA gefordert, sich für die Interessen der Spieler und für die traditionsreichen nationalen Wettbewerbe einzusetzen."

F.Garg--MT