

Frisch zurück aus Ruanda: Evenepoel fliegt zum EM-Gold
Der belgische Radsport-Star Remco Evenepoel hat das historische Zeitfahr-Triple geschafft und sich nach Olympia- und WM-Gold auch den Europameistertitel gesichert. Der künftige Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe setzte sich im französischen Étoile-sur-Rhone nach 24 km überlegen in 28:26 Minuten mit 43 Sekunden Vorsprung auf den zweimaligen Weltmeister Filippo Ganna (Italien) durch.
Bronze ging an den Dänen Niklas Larsen (+1:08 Minuten). Max Walscheid (Neuwied) wurde Zwölfter (+2:02), Miguel Heidemann (Trier) kam auf Platz 21 (+3:27).
Nur drei Tage nach seiner Bronzemedaille im brutal schweren Straßenrennen der WM in Ruanda, wo er zuvor das Einzelzeitfahren nach einer Machtdemonstration gewonnen hatte, zeigte Evenepoel keine Zeichen von Müdigkeit und flog förmlich über die bis auf das Finalstück flache Strecke. Schon bei der Rennhälfte überholte er den eine Minute vor ihm gestarteten Schweizer Stefan Küng, der den Wettbewerb bei der EM 2020 und 2021 gewonnen hatte.
Evenepoel unterstrich damit seinen Status als bester Zeitfahrer seiner Generation. In Ruanda war er zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden, allerdings in einem fast doppelt so langen und hügeligen Kampf gegen die Uhr. 2024 hatte Evenepoel in Paris Olympia-Gold geholt. Den EM-Titel hatte er sich schon 2019 als 19-Jähriger gesichert, nun gelangen ihm die drei Erfolge als erstem Fahrer in Serie.
Am Sonntag erhält Evenepoel die Gelegenheit zur Revanche für das WM-Straßenrennen, in dem er am Sonntag mit großem Abstand hinter dem Slowenen Tadej Pogacar Zweiter geworden war. Neben Evenepoel und Pogacar ist auch der zweimalige Toursieger Jonas Vingegaard am Start.
Bei den Frauen hatte sich zuvor am Mittwoch die Schweizer Weltmeisterin Marlen Reusser auch den EM-Titel gesichert. Die 34-Jährige setzte nach 24 km in 33:06 Minuten hoch souverän mit 49 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Mie Björndal Ottestad durch und holte zum vierten Mal das Sternenbanner-Trikot. Beste Deutsche war Lisa Klein, Bahn-Olympiasiegerin von Tokio, auf Platz 16 mit 2:38 Minuten Rückstand.
E.Bansal--MT